logo3

Modell des Monats Januar 2018 DFS Habicht

DFS Habicht 1DFS Habicht

Die DFS (Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug) entstand unter Führung des "Wettermannes" Prof. Georgii aus den Trümmern der - vom seit 1933 im Deutschen Reich regierenden NS-Regime  -zerschlagenen RRG (Rhön-Rossitten-Geselschaft), die von Beginn der 20er Jahre an erst auf der Rhön und auch dann in Rossitten (heute Rybatschi) auf der ostpreußischen kurischen Nehrung Segelflug betrieb, Segelflugzeuge entwarf und baute und Segelflugschulen betrieb.

Der unter dem später legendären Alexander Lippisch arbeitende Hans Jacobs ging ebenfalls in die neugeschaffene DFS und wurde im Lauf der wenigen Jahre bis zum 2. Weltkrieg einer der bedeutensten Segelfluzeugkonstrukteure dieser Erde. Hier die von ihm konstruierten Segelflugzeuge (laut Wikipedia):

Hols der Teufel (1928-9)

Poppenhausen (1929)

Rhönadler (1932)

Rhönbussard (1933)

Rhönsperber (1935)

Kranich (1935)

Sperber Senior (1936)

Sperber Junior (1936)

Habicht (1936)

Seeadler (1936)

Reiher (1937)

DFS 230 (1937)

Weihe (1938)

Meise (Olympia) (1939)

DFS 331 (1942)

Kranich 3 (1952)
DFS Habicht 1

Zur Olympiade 1936 in Berlin konstruierte er, basierend auf den Vorkonstruktionen der Sperber-Familie den voll kunstflugtauglichen Sperber. Der Kunstflug mit dem Sperber begeisterte das Publikum über dem Stadium im Rahmenprogramm. wie auch andere Luftfahrtvorführungen.

Hanna Reitsch flog ihn häufig, sogar 1938 in Cleveland/Ohio bei den berühmten National Air Races der USA.

Im Kriege erlangte der Habicht noch einmal eine (traurige) Berühmtheit: Zur Vorschulung der Flieger-HJ Segelflieger und Luftwaffen-Piloten auf schnellste durch Rückstoß angetriebene Flugzeuge wie Me 163 u.v.a. wurde laufend die Spannweite des Habichts von 13,6 m zunächst auf 8 m (Habicht F), dann auf

6 m (Habicht G) gekürzt, gern "Stummelhabicht" genannt, reduziert, um ähnlich Flugeigenschaften der Einsatzflugzeuge zu simulieren. Gebaut wurden diese bei Schempp-Hirth.

Ein Habicht ist in Paris Le Bourget (ehemals geflogen von Marcel Doret bei der ersten Segelkunstflugmeisterschaft 1939) zu sehen, einer wurde durch einen Hallenzusammenbruch in Süddeutschland zerstört.

Der kürzlich verstorbene sehr rührige Josef Kurz (dem wir auch 2 Nachbauten im Museum verdanken: Klemm Kl 25 und Stahlwerk Mark (Rieseler) Mk III und der die Welt mit einem Nachbau eines Udet Flamingo und mit einer Me 163 beglückte), baute auch einen Habicht nach alten Plänen bei dem OSC auf der Wasserkuppe. Inzwischen fliegt noch ein zweiter  neuer Habicht.

Technische Daten:

Länge 6,58 m, Spannweite 13,60 m. Höhe 2,00 m, Flügelfläche 15,82m, Gleitzahl 21 bei 75 km/h (zum Vergleich: Grunau Baby 1:17, moderne CFK-Segler um 1:60 !), Rüstmasse 241 kg, max.
Startmasse 350 kg, V/min 55 km/h, V/max 250 km/h, Bruchlastvielfaches + 12/ - 9 g.