logo3

trauerkreuzZum Tode des Flugpioniers Hanno Fischer (15.11.1924 – 25.11.2024)

Zu Hanno Fischer hatte unser Museum ein besonderes Verhältnis: Durch eine großzügige Spende der Fliegerwerft Storck Stuttgart im Jahre 2007 kamen wir in den Besitz einer restaurierungsbedürftigen Rhein-Westflug RW-3. Dies war eine der ersten im Nachkriegs-(West-) Deutschland entworfenen Flugzeuge für die allgemeine Luftfahrt. Zunächst konzipiert als Motorsegler mit einem um die 70 PS starken Porsche-Flugmotor, ein im Grunde aufgepeppter VW Käfer-Motor, mau-serte es sich mit stärkeren Lycoming-Motoren zu einem zweisitzigen Reise-flugzeug – mit verkürzten Tragflächen, die man mit aufsteckbaren Flügelenden zu einem recht brauchbaren Motorsegler umgestalten konnte. Wir erhielten die RW-3 ohne Motor, konnten aber passgenau einen “Dummy“ in Form eines späten VW-Käfermotors einbauen.

Das besondere an diesem Flugzeug war sein Antrieb: Der zwangsgekühlte Porsche-Motor saß hinter der Tandemsitz-Kabine und trieb über eine Welle den zwischen der Dämpfungsfläche des Seitenruders und der Seitenruderflosse sitzenden zweiflügeligen Propeller an. Die Maschine hatte ein Einziehfahrwerk,

Und sie war das Werk von Hanno Fischer, der noch im Kriege das Fliegen erlernt und überlebt hatte. Fischer wurde dann in den weiteren Jahre ein echter Pionier der Luftfahrt mit neuen Antriebstechniken, Bodeneffekt-Flugzeugen u.v.a.m..

Wir bekamen telefonischen Kontakt zu ihm und erhielten wertvolle Tipps zur Restauration unserer Maschine, der D-EFVT. Weiter erfuhren wir sehr viel von ihm über die deutsche Nachkriegsluftfahrt, z.B. über die Truppe mit den britischen Jagdflugzeugen Hawker Sea Fury, die Zieldarstellungen für die Bundeswehr ab Lübeck flogen und im Volksmund als „die rote Gräfin“ bekannt wurde. Diese Maschinen wurden bei Rhein-Westflug gewartet.

Leider ist es uns nicht mehr gelungen, unsere fertig restaurierte D-EFVT ihm persönlich vorzustellen, die wir aus Platzgründen nur mit dem Rumpf und getrennt abmontierten Flächen ausstellen können.

Dafür konnten wir den Betreuern der noch vorhandenen Schwestermaschinen D-EIFF (im DTMB Berlin) und D-EFVT (Hanno Fischers bis Ende der 90er Jahre geflogene eigene Maschine, jetzt bei den „Quaxen“ in Paderborn beheimatet) unsere Maschine bei deren Besuchen bei uns zeigen.

Wir denken, dass Hanno Fischer ein erfülltes Fliegerleben genießen durfte.

Hanno Fischer mit 95 Jahren in seiner RW-3 D-EKUM, heute in Paderborn
Hanno Fischer mit 95 Jahren in seiner RW-3 D-EKUM, heute in Paderborn
Hier unser restaurierter Rumpf der RW-3
Der Rumpf in unserer Werkstatt
RW-3 D-EFTW in Hannover-Laatzen
RW-3 D-EFTW in Hannover-Laatzen
Hanno Fischers Werk – die RW-3 bei uns im Museum